An alle werdenden Mediziner, die noch nicht wissen, in welchem Fach sie eigentlich landen wollen. Besonders wenn Ihr das Gefühl habt, "der Job wäre fantastisch!!! ohne die vielen Patienten". Das würde natürlich niemand laut sagen, aber denken tun es sicher viele. Transfusionsmedizin bietet viel Kopfarbeit, Recherchieren "Rätsellösen", und wie ich dazu sage "Patienten im PDF-Format". Und ab und zu (1-2 Mal im Monat), müssen wir auch wirkliche Patienten therapieren - allerdings stellen die Indikation, also auch die Diagnose, die behandelnden Ärzte. Wir kommen lediglich mit unseren Blut- und Plasma- Austauschgeräten und tauschen entweder die roten Zellen aus, oder das Plasma, oder wir sammeln Stammzellen für einen Patienten, der früher Knochenmark bekommen hätte. Es vergeht keine Woche ohne dass bei uns etwas skurriles passiert, worüber wir lachen können. Wir betreuen Patienten mit irregulären, erythrozytären Antikörpern, Leukämie Patienten, Patienten vor und nach einer Transplantation und Schwangere. In einigen Bereichen sind wir sozusagen die Bosse, die nach "Durchsicht der Befunde" den Oberärzten auf anderen Stationen sagen, wie es weiter gehen muss ;-). Und wir müssen die Patienten nicht mal sehen - ich weiss, etwas krass für eine Ärztin. Aber ich habe Medizin studiert nicht um "Menschen zu helfen" oder "viel Geld zu verdienen" (guter Witz) - mich hat Medizin als Wissenschaft interessiert. Und jetzt kann ich genau das machen - mein Wissen einsetzen, um medizinische Rätsel zu lösen. Klar entgehen uns die "Merci" und Milka-Pralinen, aber ehrlich gesagt, seit meinem Turnus kann ich Merci nicht mehr anschauen :-).
Und dann gibt es noch den Teil mit Spendern - wir müssen entscheiden, wer Blutspenden darf und wer nicht. Manchmal geht es um den Schutz der Patienten, aber oft auch um den Schutz des Spenders. Es ist ein sehr vielfältiges Fach und die Ausbildung macht wirklich Spass. Und das Beste: du kannst Transfusionsmedizin im KPJ für 3 Monate als Wahlfach wählen.
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