Apherese - ein sehr elegantes Verfahren, mit dem man nur eine bestimmte Zellart dem Spender entnehmen kann - der Rest wird wieder in den Körper zurückgeführt. Bei einer Multikomponentenspende werden z.B.: Thrombozyten und Plasma entnommen. Das ist für den Spender weniger belastend wie eine Vollblutspende, aber das Verfahren ist recht teuer.
Man unterscheidet:
  -  Erythrozytenapherese
  -  Thrombozytenapherese
  -  Plasmapherese
  -  Granulozytapherese

  -  Stammzellapherese 

Blut - erfüllt eine ganze Menge an Aufgaben, die man mehr oder weniger unter den Begriffen „Transport&Versorgung“ zusammenfassen kann. Es ist eine Suspension aus Blutzellen - Erythrozyten, Thrombozyten und Leukozyten - in Blutplasma. Das Blutplasma besteht aus Wasser, Proteinen, Glukose, Gerinnungsfaktoren, Botenstoffen und Metabolismusabbauprodukten. Blutzellen werden im Knochenmark gebildet.

Blutbank - hier werden das gespendete Blut zunächst prozessiert (aus Vollblut werden Plasma und Thrombozyten von den Erythrozyten getrennt und von den Leukozyten befreit) und in weiterer Folge Erythrozytenkonzentrate, FFP (fresh frozen plasma) und Thrombozytenkonzentrate hergestellt. Die Blutbank beliefert Blutdepots anderer Krankenhäusern mit Blutprodukten. Eine Blutbank kann auch selbst ein Blutdepot haben.
Blutdepot - die meisten Krankenhäuser, besonders die mit chirurgischen Fächern oder Onkologie, haben ein Zwischenlager um die Zeit zwischen einer Blutanforderung und Ausgabe für den Patienten zu verkürzen. 
Versorgt eine Blutbank direkt Stationen eines Krankenhauses ist sie gleichzeitig auch das Blutdepot für dieses Krankenhaus. 

Blutkonserve - ein umgangssprachlicher Ausdruck für ein Erythrozytenkonzentrat

Blutspende - in den meisten Ländern handelt es sich um eine freiwillige und unentgeltliche Abgabe von 450 ml Blut, welches zu medizinischen Zwecken weiterverarbeitet wird.

Blutspender - Frauen und Männer zwischen 18 und 70 (das obere Alter ist nicht genau festgelegt und wird individuell entschieden in Abhängigkeit von gesundheitlichem und körperlichen Zustand des potentiellen Spenders), die freiwillig und unentgeltlich Blut spenden.

Buffycoat - zentrifugiert man ein Röhrchen mit antikoaguliertem Blut, bilden sich immer die gleichen Schichten, die man voneinander gut unterscheiden und auch trennen kann:

- ganz unten die Erythrozyten
- auf den Erythrozyten liegt eine ganz dünne Schicht von Leukozyten
- oben drauf ist das Plasma
- wo sich die Thrombozyten befinden, hängt davon ab, mit welcher Geschwindigkeit das Röhrchen zentrifugiert wurde

- bei einer sehr schnellen Zentrifugation sammeln sich die Thrombozyten knapp oberhalb von den weissen Zellen in der Mitte des Röhrchens

- wird nur langsam zentrifugiert, bleiben die Thrombozyten im Plasma - man spricht dann von PRP (Platelet Rich Plasma) oder im ersten Fall von PPP (Platelet Poor Plasma)

Als Buffycoat wird nun die Schicht in der Mitte des Röhrchens bezeichnet, die entweder fast nur aus Leukozyten besteht oder aber auch die Thrombozyten enthält.
CCI (Correctet Count Increment) - (Thrombozytenanstieg pro ul) x (Körperoberfläche in m2)/Anzahl der transfundierten Thrombozyten (x 10^11)

Gemessen wird nach einer Stunde und der Wert sollte mindestes 7500 oder mehr betragen. Wird er bei zwei aufeinanderfolgenden Thrombozytentransfusionen nicht erreicht, spricht man vom Refraktärzustand. In den meisten Fällen wird dieser durch Antikörper gegen HLA-Antigene, die sich auf den Thrombozyten befinden, verursacht.

Erythrozyten - rote Blutzellen, deren Hauptaufgabe der Sauerstofftransport ist. Die Zellen haben keinen Zellkern und enthalten das Hämoglobin, an dem das O2 gebunden wird. 
Normalwerte:  
Männer 4,3-5,6 x 10^6/µl

Frauen 4,0-5,4 x 10^6/µl  

FFP - fresh frozen plasma - nach der Auftrennung von Vollblut in den Erythrozytenteil, Thrombozytenteil und Plasma, wird das gewonnene Plasma entweder zur direkten Transfusion als Einzelspenderplasma innerhalb von 24h eingefroren oder weiter an die Pharmafirmen verkauft. 

Genotyp - dadurch wird definiert, welches Gen molekularbiologisch bei einem Individuum nachweisbar ist. Ein Beispiel dafür wäre das Rhesus-D Gen (RHD). Ein Gen kann in unterschiedlichen Varianten auftreten - unterschiedliche Allele. Das Gen für die Blutgruppe Duffy kann entweder als FYA oder FYB auftreten. Aus dem Genotyp lässt sich fast immer auf den Phänotyp schließen - aber es kommt immer wieder vor, dass die Expression eines Genproduktes unterdrückt wird. Dafür kann es einige Ursachen geben: Punktmutationen des Gens selbst, Nullallele, Mutationen in der Startsequenz eines Gens, die dazu führen, dass die genetische Information nicht in die RNA umgeschrieben werden kann und dadurch nicht zur Ausprägung kommt.

Siehe auch Phänotyp.

Hämoglobin - Hauptbestandteil der Erythrozyten. Transportiert den Sauerstoff zu den Organen und entfernt Kohlenstoffdioxid. Die Aufnahme von O2 und die Abgabe von CO2 findet in der Lunge statt.

Hämolyse - Zerstörung der roten Blutzellen und Austritt von freiem Hämoglobin. Dabei unterscheidet man die immunologische und die nicht immunologische Hämolyse. Die erste wird durch Antikörper (auto oder allo) verursacht und kann entweder durch Komplementaktivierung relativ schnell noch intravasal ablaufen. Dazu würde die ABO-Unverträglichkeit gehören. Binden die Antikörper an die roten Zellen, aktivieren sie aber kein Komplement, werden sie entweder in der Milz oder in der Leber von den Zellen des retikulären Gewebes abgefangen und abgebaut. Eine nicht immunologische Hämolyse findet praktisch immer intravasal statt und kann viele Ursachen haben: Medikamente, toxische Stoffe, mechanische Herzklappen u.s.w. Eine Hämolyse bei der Transfusion kann durch unsachgemässes Aufwärmen der Blutkonserve oder durch die gleichzeitige Transfusion der Erythrozyten über den selben Katheter mit Substanzen, die die Erythrozyten direkt lysieren (z.B.: hochkonzentrierte Glucose). 

HLA - Human Leukocyte Antigens - Gene, die den Major Histocompatibility Complex kodieren. Das sind Proteine, die auf allen menschlichen Zellen exprimiert werden und unsere immunologische Identität definieren.

Komplement - eine Gruppe von Plasmaproteinen, meist mit Enzymcharakter, welche zum Immunsystem gerechnet werden und bei Bedarf kaskadenartig auf der Oberfläche von Zellen aktiviert werden können. 
Sie haben zwei Hauptfunktionen: 

  • Zellen direkt anzugreifen und zerstören, indem sie eine wasserdurchlässige Öffnung in der Zellmembran bilden und dadurch die Zelle durch das osmotisch einströmende Wasser die Zelle zum Platzen bringen
  • durch Ihre Aktivierung werden manche der Komplementfaktoren zu Lockstoffen und Bindungsstellen für Antikörper und sind auf diesem Weg an der Immunantwort beteiligt
Leukozyten - weisse Blutzellen, sind ein Teil der Immunsystems. Man unterscheidet verschiedene Gruppen, die alle eigene Aufgaben haben. Die Lymphozyten können weiter unterteilt werden in T- und B-Zellen. Die T-Zellen sind besonders stark differenziert und spielen eine große Rolle bei der zellulären Immunantwort. Die B-Zellen werden zu Plasmazellen und produzieren Antikörper und sind dadurch ein Teil der humoralen Immunantwort. Und dann gibt es noch Monozyten, Makrophagen und die Granulozyten.

Normalwerte sind vom Alter abhängig. Neugeborene dürfen bis zu 30.000/µl Leukozyten haben. Bei Erwachsenen bewegen sich die Zahlen zwischen 4.000 und 11.000/µl. 

Leukozytendepletion - seit fast 20 Jahren werden in Österreich aus allen Blutprodukten durch eine Filtration bereits im Herstellungsprozess die weissen Zellen entfernt (der maximale zulässige Zellgehalt an Leukozyten beträgt 10^6 Zellen)

Octaplas - in Österreich das gängigste Plasmaprodukt. FFP von mehreren Hundert Spendern wird gepoolt, durch verschiedene Verfahren pathogeninaktiviert und in als Octaplas zurück an die Blutbanken abgegeben.

Phänotyp - ist in der einfachsten Form das Erscheinungsbild eines Gens. Wird das RHD Gen exprimiert, ist der Phänotyp des Individuums Rhesus D positiv sein. Wenn man die Blutgruppe Duffy als Beispiel nimmt, kann das Gen in der FYA oder FYB Variante vorkommen. Dieses Gen liegt zweifach vor (eines von der Mutter und eines vom Vater). Wenn beide Gene in der Variante FYA vorkommen, ist der Phänotyp Fya+ Fyb- oder anders dargestellt Fy (a+b-). Das Individuum ist homozygot für Duffy a. Wurde aber von der Mutter das FYA und vom Vater FYB geerbt, ist der Phänotyp Fy (a+b+) - heterozygot.

Refraktärzustand - so wird die Situation genannt, wenn bei einem Patienten nach zwei aufeinanderfolgenden Thrombozytentransfusionen kein Thrombozytenanstieg eintritt. Als Ursache können Sepsis, erhöhter Verbrauch oder als immunologische Ursache Antikörper gegen HLA-Antigene auf den Fremdthrombozyten sein. Der Grund für einen Refraktärzustand ist nicht immer klar abzugrenzen.

Serum - wenn Blutplasma gerinnt, fällt das Fibrinogen aus und das was übrig bleibt ist Serum.

Stammzellen - wenn von Stammzellen im therapeutischen Sinn die Rede ist, sind damit in der Regel hämatopoietische Stammzellen gemeint. Sie stellen eine sehr frühe Entwicklungsgruppe von Blutzellen dar und ihre „Endbestimmung“ ist noch nicht festgelegt. Sie können sich zu allen drei Zellgruppen entwickeln: Erythrozyten, Thrombozyten und Leukozyten. Man kann sie auf zwei unterschiedliche Arten gewinnen: durch Knochenmarkpunktion oder durch Apherese. Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile, aber durch die relativ unbelastende Entnahmemöglichkeit der Zellen beim Spender, steht die Apherese momentan eher im Vordergrund.

Thrombozyten - Blutplättchen, sind ein Teil der Gerinnung. Sie sorgen für den Verschluss von Verletzungen.
Normalwerte:

150-400 x 10^3/µl 
Transfusionstrigger - meist ist damit der Hämoglobingehalt des Blutes gemeint. Was aber immer mehr an Bedeutung gewinnt, sind die physiologischen Transfusionstrigger:
- Kompensationsfähigkeit, kardiale und zerebrale Risikofaktoren
- Physiologische Transfusionstrigger: z.B. Tachykardie, Hypotension, EKG-Ischämie, Lactatacidose 

Vollblut - der Begriff kommt aus der Blutspende. Es ist direkt von einem Spender entnommenes Blut, welches höchstens antikoaguliert ist, aber sonst noch nicht weiter verarbeitet. Zur direkten Transfusion kommt es nur noch selten zum Einsatz, weil es viel häufiger zu Transfusionsreaktionen kommt. Aber zum Beispiel in Kriegsgebieten erlebt Vollblut eine Renaissance. 

Zytokine - Botenstoffe, die von verschiedenen Zellen produziert werden und dadurch andere Zellen entweder aktivieren oder anlocken